Förderkurs „Mathe macht Spaß“ für Grundschüler

Universität Augsburg, Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik, Prof. Dr. Volker Ulm

An zwei Augsburger Grundschulen wurden im Februar 2008 drei Förderkurse „Mathe macht Spaß“ als Kooperationsprojekt zwischen der Bürgerstiftung Augsburg und der Universität Augsburg eingerichtet. Im Schuljahr 2007/08 erteilten 8 Studierende für das Lehramt an Grundschulen insgesamt 86 Unterrichtsstunden als zusätzliches Lernangebot für insgesamt 55 Schüler (davon 29 mit Migrationshintergrund) aller Klassenstufen. Die Initiative versteht sich als Angebot für mathematisch begabte als auch für leistungsschwächere Schüler, die durch die zusätzliche Förderung tieferes Grundverständnis für Mathematik entwickeln sollen. Gleichzeitig ist es Ziel, bei allen Kindern Freude und Begeisterung für mathematische Inhalte zu steigern sowie ihre Leistungsfähigkeit und ihre allgemeinen Kompetenzen in diesem Fach zu fördern.

Die Studierenden unterrichten wöchentlich jeweils zwei Stunden eigenverantwortlich, werden allerdings bei der Vorbereitung des Unterrichts von einer Mitarbeiterin der Universität angeleitet. So erhält die fachdidaktische Ausbildung an der Universität hohen Praxisbezug, gleichzeitig profitieren die beteiligten Schulen bzw. die Schüler von der Initiative.

Das Konzept zum Projekt wurde nach den Prinzipien des neuen, veränderten Mathematikunterrichts in der Grundschule (z. B. im Sinne von SINUS Grundschule) erstellt und betont Mathematik als Feld für Kreativität.

Im Einzelnen wird die Initiative folgendermaßen organisiert:

  • Das wöchentliche Lernangebot, meist zwei Themen aus den Bereichen der Grundschulmathematik, wird von den beteiligten Studierenden kooperativ mit der Projektleiterin aufbereitet. Dabei lernen die Lehramtsstudierenden vor allem die Didaktik der natürlichen Differenzierung und des aktiv-entdeckenden Lernens kennen.
  • Die Studierenden skizzieren den Unterrichtsverlauf schriftlich und stimmen ihn mit der Projektleiterin ab.
  • Die Studierenden arbeiten in den drei Kursen eigenverantwortlich. In der Regel findet Teamteaching von 2 – 3 Studierenden pro Kurs statt.
  • Die Stundenverläufe und Schülerergebnisse werden in der Gruppe der Studierenden gemeinsam mit der Projektleiterin nachbesprochen und ausgewertet.

Die Studierenden erwerben so über einen längeren Zeitraum durch die Planungsarbeit im Team, durch ihre eigenverantwortliche Unterrichtstätigkeit und den engen Praxisbezug in direkter Verbindung mit der Hochschulausbildung wertvolle Kenntnisse und Erfahrungen. Zwei Studentinnen entwickeln daraus ihre Schriftliche Hausarbeit für das Erste Staatsexamen.